Zusammenfassung

Gehörlose und Schwerhörige verlangen volle Bildung und möchten alles lernen können. Heute haben wir noch Probleme beim Verstehen in Frühförderung, Kindergarten, Schule, Ausbildung und Weiterbildung. Wir verlangen kommunikative Barrierefreiheit (= dass wir alles verstehen können). Wir können verstehen. Dafür brauchen wir Hörgeräte, Gebärdensprache und Texte mit vielen Bildern.

Wir möchten, dass die Hörenden wissen, dass wir anders kommunizieren. Wir möchten uns nicht verstecken und nicht schauspielern, als ob wir 'normal' hören könnten. Einige von uns gebärden, einige sprechen, einige schreiben viel auf. Wir möchten selbst entscheiden, wie wir mit Gebärden, mit Sprechen und Schreiben lernen. Wir möchten selbst entscheiden, auf welche Schule wir gehen, auf eine Schule zusammen mit Hörenden oder auf eine Schule für Hörgeschädigte.

Es soll ein Gesetz geben: Wir möchten wählen, an welchem Ort wir zur Schule gehen. Wir möchten wählen in welcher Sprache der Lehrer unterrichtet, in Gebärdensprache, in gesprochener Sprache, mit viel Schreiben, ...Diese Schulen müssen auch da sein, damit wir wählen können. Es ist wichtig, dass die Lehrer eine gute Ausbildung haben und alle Hilfen beim Hören benutzen, gut gebärden und den Unterrichtsstoff gut erklären.

Bildung fängt schon bei den Babies an. Die Eltern gehen zur Beratungsstelle. Die Berater sollen die Eltern über die unterschiedlichen Möglichkeiten informieren, aber nicht beeinflussen. Die Eltern sollen selbst entscheiden, wie sie ihr Kind erziehen möchten und zu welcher Förderung ihr Kind gehen soll.

Wir schlagen den Aufbau eines Kompetenzzentrums (= Zentrum für Hörgeschädigte) vor. Alle hörgeschädigten Kinder aus einer Stadt werden von den Lehrern, Psychologen, Ärzten, Sozialarbeitern, Akustikern ... des Kompetenzzentrums betreut. Einige Kinder gehen auf die Stammschule (= Schule nur für Hörgeschädigte). Die anderen Kinder gehen auf eine Regelschule zusammen mit hörenden Kindern. Die Lehrer des Kompetenzzentrums besuchen die hörgeschädigten Schüler regelmäßig in der Regelschule.

Wir Verbände der Hörgeschädigten möchten gemeinsam mit den Lehrern und Politikern die Bildung verbessern. Wir möchten, dass ein Plan gemacht wird, damit die Bildung für uns Schritt für Schritt wirklich besser wird.

Paul Heeg 2010-11-15